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BRAIN & BOOKS 2020

Andreas Malm über Klima und die Krise als Normalzustand

Andreas Malm über die Krise als Normalzustand – und welcher Kampf sich eigentlich zu kämpfen lohnt

Die wissenschaftlichen Fakten bezüglich der Klimakrise, die Daten, die das Massenaussterben und die Erderwärmung beziffern, liegen auf dem Tisch. Auf den Straßen vor den Tagungshotels und Regierungspalästen protestieren immer mehr Menschen. Sie starten Petitionskampagnen und sammeln Unterschriften. Trotz¬dem haben wir es mit einer nach wie vor boomenden Industrie für fossile Brennstoffe zu tun. Ist es also an der Zeit, das kaputt zu machen, was uns kaputt machen wird? Andreas Malm fordert Eskalation: Wir müssen die Förderung fossiler Brennstoffe zum Stillstand bringen – mit unserem Handeln, unseren Körpern, mit allem, was uns zur Verfügung steht. In seiner historisch fundierten Lesart der Geschichte erfolgreicher sozialer Bewegungen – für das Frauenwahlrecht, gegen die Apartheid – zeigt Malm, dass jeder dieser Kämpfe Grenzen überschritten hat: Eigentum wurde zerstört, Infrastruktur angegriffen. Nur so konnte der notwendige Druck aufgebaut werden, um Veränderung voranzutreiben. Mit der Leidenschaft eines Aktivisten und dem Wissen eines Forschers diskutiert Malm das Spannungsfeld zwischen Gewaltfreiheit und direkter Aktion, Strategie und Taktik, Demokratie und sozialer Veränderung.

Andreas Malm, 1977 geboren, forscht an der Universität Lund in Schweden am Institut für Humanökologie und engagiert sich seit fast 20 Jahren in der Klimagerechtigkeitsbewegung. Im Frühjahr 2020 war er als Gastforscher am Center for Humanities und Social Change in Berlin eingeladen.

Andreas Malm
»Klima | x«

Matthes & Seitz Berlin, 2020
ISBN: 978-3-75180-307-6

Andreas Malm
»Wie man eine Pipeline in die Luft jagt«

Kämpfen lernen in einer Welt in Flammen
Matthes & Seitz Berlin, 2020
ISBN: 978-3-75180-305-2