Macht und Sichtbarkeit

Tagungswerk Lindenstraße 85, 10969 Berlin

Die wiedervereinigte BRD versteht sich als offener und fairer Staat, in dem alle Bürger*innen gleich sind und sich ein großer Teil von Rassismus, Antisemitismus und Misogynie distanziert. Dennoch bricht rassistische und antisemitische Gewalt nicht erst mit den sichtbaren Anschlägen wie denen in der Keupstraße, in Hoyerswerda, in Hanau oder Halle aus, sondern sie ist alltäglich – und komplex. Gewalt tritt in impliziten Hierarchien auf, die auch die Klassenzugehörigkeit betreffen, in Zugang oder Nicht-Zugang zu bestimmten Räumen, Rechten und Versorgungsleistungen. Gleichzeitig werden betroffene Stimmen überhört und zum Schweigen gebracht, ihre Sprecher*innen unsichtbar gemacht, obwohl sie zum Teil über ein exklusives Wissen verfügen.

Daniela Dröscher, Massimo Perinelli und Emilia Roig diskutieren mit Deniz Utlu darüber, welche Mechanismen hinter der Gewalt stecken, ob sie etwas mit Bildung und gesellschaftlichem Status zu tun hat und wie man der Gewalt und der Unsichtbarmachung etwas entgegensetzen kann.

Verlage der Zukunft

Tagungswerk Lindenstraße 85, 10969 Berlin

Publizieren, das heißt nicht nur Texte, Bilder oder Informationen in eine Form zu bringen und zu veröffentlichen, das heißt auch Diskussionen zu initiieren, Diskurse zu begleiten und Öffentlichkeit mitzugestalten. Dabei ist die mediale Vielfalt so groß wie noch nie. Schon lange stehen E-Book, Datenbank, Podcast und Co. neben dem gedruckten Buch. Und gleichzeitig finden wir […]

Diversity in Gesellschaft und Verlag

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»Bibliodiversität« ist in der Verlagsmetropole Berlin Anspruch und Markenzeichen zugleich. Über 425 Berliner Verlage stehen für Vielfalt an Themen und an Autor*innen, aber spiegeln sie auch die Gesellschaft wider? Wie sieht diese Vielfalt im Verlags-Alltag aus? Auf welchen Wegen finden z.B. Sachbücher zu queeren Themen zu ihren Leser*innen? Sind Frauen wie Männer, People of Colour und Menschen mit Behinderung, gleichermaßen in der Buchbranche vertreten und wie verändern sie die Setzung von Themen? Was sind heute die Chancen und die Herausforderungen, einen Verlag national wie international divers zu führen?

Was Diversity in der Buchbranche bedeutet und wohin die Reise geht, wollen Jessica Gedamu (Director Global Diversity, Equity & Inclusion, Springer Nature), Sandra van Lente (Bücherfrau, Wissenschaftlerin und Mitinitiatorin des Projekts »Rethinking ‚Diversity‘ in Publishing«) und Marc Lippuner (Querverlag) mit Ihnen diskutieren!

Wissen ist Macht – Formate und Verantwortung

Tagungswerk Lindenstraße 85, 10969 Berlin

Geschönte Umfragewerte, Fake News, Verschwörungstheorien: Mit Informationen wird heute Politik gemacht. Da ist die Aussage »Wissen ist Macht« von Francis Bacon so aktuell wie zu Zeiten der Aufklärung. Ebenso wird immer deutlicher, welche Verantwortung Verlagen und Medienmacher*innen aktuell zukommt. Denn Publizieren heißt nicht nur Texte, Bilder oder Informationen in eine Form zu bringen und zu veröffentlichen, Publizieren heißt auch Diskussionen zu initiieren, Diskurse zu begleiten, Sprachrohr zu geben und Öffentlichkeit mitzugestalten. Dabei ist die mediale Vielfalt so groß wie noch nie und es gerade im Angesicht allgegenwärtiger Informationen nicht immer leicht, gut und auch verlässlich informiert zu sein. Umso wichtiger ist es, darüber zu diskutieren, zu welchen Konditionen Wissen bereitgestellt wird und wie Aufmerksamkeit für Themen generiert und Zielgruppen erreicht werden.

Speed Reading

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Ingar Solty, Daniela Doutch, Fabian Bernhardt, Lea Wohl von Haselberg, Max Czollek, und Andy King stellen aktuelle Publikationen in 15-Minuten-Slots vor

Grüne Zukunft – Bauen und Architektur

Tagungswerk Lindenstraße 85, 10969 Berlin

»Im Gebäudesektor müssen die Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 66 bis 67 Prozent sinken« das ist gerade noch auf der Webseite der Bundesregierung zu lesen. Die Ziele der neuen Bundesregierung werden mit Spannung erwartet. Denn klar ist schon lange: Die Räume, die uns umgeben, müssen sich angesichts des Klimawandels und der sich verändernden Lebens- und Arbeitswelt neu gedacht werden – in der Stadt genau so wie auf dem Land. Dabei geht es nicht nur darum, wie Solarenergie, energieeffiziente Sanierungen und zukünftige Technologien CO2-Einsparungen erreichen können, sondern auch darum, welche Räume gut für unsere Gesundheit sind und wo wir uns wohlfühlen. Schließlich verbringen die meisten Menschen in Deutschland fast 90% ihres Tages in geschlossenen Räumen. Wie sollten also unsere Wohnungen, Häuser und Städte zukünftig aussehen?

Uneins – Mauerbau 1961 neu denken

Tagungswerk Lindenstraße 85, 10969 Berlin

»Die Mauer war doch richtig!« Dieses Buch stellt die gängige Auffassung in Frage, der Mauerbau sei in der DDR auf breite Ablehnung gestoßen und lädt zu Widerspruch ein. Denn unser Geschichtsbild ist durch Bilder von spontanen Demonstrationen an der Berliner Sektorengrenze und von spektakulären Fluchtversuchen geprägt – und bisweilen von eigenen Erinnerungen.

Was bedeutet es für Betroffene und für das gesellschaftliche Narrativ, wenn der Mauerbau 1961 in einen anderen Kontext gestellt und neu bewertet wird? Robert Rauh, Autor des Buches, wird im Gespräch mit Hanno Hochmuth (Wissenschaftlicher Referent am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, ZZF) auch über Methoden und die Rezeption seiner Forschung diskutieren.

Daria Bayer: Tragödie des Rechts

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Jewgenij Paschukanis – Rechtsphilosoph, Parteifunktionär, Visionär. Einst einer der wichtigsten Denker der frühen Sowjetunion. Zum Widerruf all seiner Thesen gezwungen. 1937 von Stalin ermordet. Sein Schicksal ist bis heute weitestgehend ungeklärt.

Paschukanis berühmteste These vom »Absterben des Rechts« bildet bis heute den Ausgangspunkt einer kritischen Theorie des Rechts. Was ist das eigentlich, dieses Recht, das in unserer Gesellschaft allgegenwärtig scheint? Können wir uns eine Welt ohne Recht vorstellen, ohne Verträge, ohne Gefängnisse – ohne Streit?

Gemeinsam mit euch wollen wir uns auf eine szenische Reise begeben, diese Fragen zu erkunden. Wir stellen uns den Prozess vor, den Paschukanis nie hatte. Wir fragen uns, was uns sein tragisches Schicksal und seine These vom Absterben des Rechts heute noch zu sagen haben.

Buchvorstellung »Schwäne in Weiß und Gold«

Schloss Schönhausen Tschaikowskistraße 1, 13156 Berlin-Pankow

Die Geschichte der Grafen von Brühl und ihres Schwanenporzellans.

Christine von Brühl, Nachfahrin des Politikers Heinrich Graf von Brühl (1700–1763), begibt sich auf die Spuren ihrer Familie, die sie immer wieder in die Dresdner Porzellansammlung führen – denn ihre Geschichte ist aufs Engste mit dem Brühlschen Schwanenservice verbunden. Es stammt aus der Manufaktur Meissen und war das erste Porzellan von derart gestalterischer Pracht. Seine Fragilität ist von höchster Symbolkraft: Nach Kriegen und Flucht ist ein Großteil der ursprünglich 3000 wertvollen Exponate verloren. Wenige Hundert aber konnten gerettet werden. Eine Erkundungsreise über die Zerbrechlichkeit von Ruhm und Besitz, den Zauber des »Weißen Goldes« und die Kraft von Erinnerung.

€12 – €15

Buchvorstellung »Sonnenmikroskope, Winkelmesser, Drehapparate«

Museum für Naturkunde Invalidenstraße 43, 10115 Berlin

Naturwissenschaftliche Erkenntnisse sind ohne Messinstrumente und bildgebende Verfahren undenkbar. Bereits die Vorgängerinstitutionen des Museums für Naturkunde Berlin nutzten im 18. Jahrhundert einfache Trommel- und Sonnenmikroskope. Später verwendete man für die biologische, geologische und mineralogische Forschung präzisere Geräte wie Goniometer sowie Präparations- und Polarisationsmikroskope mit gerechneten Optiken. Diese wurden von spezialisierten Firmen wie Belthle, Ernst Leitz oder Carl Zeiss angefertigt.

Dr. Ferdinand Damaschun, Autor und Herausgeber mehrerer Bücher zur Geschichte des Museums für Naturkunde, stellt in seinem neusten Buch zusammen mit der Fotografin Hwa Ja Götz eine Auswahl historischer Instrumente aus der Sammlung des Museums vor. Ihre spezielle Funktionsweisen und technische Möglichkeiten schufen die Basis für die heutigen komplexen, bildgebenden Verfahren wie Computertomographie und Elektronenmikroskopie.

Svenja Flaßpöhler liest aus: »Sensibel«

Buchhandlung Moritzplatz Aufbau Haus, Prinzenstraße 85, 10969 Berlin

Mehr denn je sind wir damit beschäftigt, das Limit des Zumutbaren neu zu justieren. Wo liegt die Grenze des Sagbaren? Ab wann ist eine Berührung eine Belästigung?

Svenja Flaßpöhler tritt einen Schritt zurück und beleuchtet den Glutkern des Konflikts: die zunehmende Sensibilisierung des Selbst und der Gesellschaft.

Menschheitsgeschichtlich steht die Sensibilisierung für Fortschritt: Menschen schützen sich wechselseitig in ihrer Verletzlichkeit, werden empfänglicher für eigene und fremde Gefühle, lernen, sich in fremde Schicksale hineinzuversetzen und mit anderen zu solidarisieren. Doch diese Entwicklung hat eine Kehrseite: Anstatt uns zu verbinden, zersplittert die Sensibilität die Gesellschaft. Erleben wir gerade den Kipppunkt fortschreitender Sensibilisierung? Svenja Flaßpöhler erzählt die Geschichte des sensiblen Selbst aus philosophischer Perspektive, beleuchtet die zentralen Streitfragen der Zeit und arbeitet den Grund für die prekäre Schieflage heraus: Weil die Widerstandskraft bis heute mit kalter Verpanzerung assoziiert wird, gilt sie als Feindin der Sensibilität. Aber stimmt das?

€5 – €8

Kampf der Identitäten

Bildungsforum gegen Antiziganismus Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin

Buchvorstellung und Podiumsdiskussion Wenige Themen polarisieren derzeit so sehr wie die sogenannte Identitätspolitik. Ist sie eine legitime Strategie, um bislang diskriminierten, übergangenen Gruppen und ihren Anliegen Geltung zu verschaffen? Oder verschärft sie am Ende die Spaltung der Gesellschaft? Über diese Fragen diskutieren die Autoren von »Kampf der Identitäten. Für eine Rückbesinnung auf linke Ideale« Jan […]

€5
 
 

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