Linda Hentschel und Britta Lange diskutieren mit Charlotte Böttjer vom Kulturverlag Kadmos über Forschung und den Umgang mit Quellen und Material bis hin zur Publikation.
Die Einbindung von Quellenmaterial spielt in den neuen Büchern von Linda Hentschel und Britta Lange eine ganz besondere Rolle. Im Gespräch mit dem Kulturverlag Kadmos stellen die beiden Kunst- und Kulturwissenschaftlerinnen ihre Neuerscheinungen vor, »Schauen und Strafen. Nach 9/11 (Band 1)« und »Gefangene Stimmen. Tonaufnahmen von Kriegsgefangenen aus dem Lautarchiv 1915 – 1918«. Dabei wird es nicht nur um den jeweiligen Forschungsprozess gehen, der hinter den Büchern steht, sondern auch um die Frage, wie sie innerhalb ihrer wissenschaftlichen Publikationen mit prekären Bildern beziehungsweise Aufnahmen umgegangen sind. Beide Bücher stellen den Einfluss von Medien auf Macht- und Herrschaftsverhältnisse ins Zentrum ihrer Überlegungen zu einer Ethik der Sichtbarmachung und Hörbarmachung.

Linda Hentschels Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte der optischen Medien und der visuellen Wahrnehmung, die Foto- und Filmtheorie, Medien und Gewalt sowie die Kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung. Nach Stationen u.a. an der Universität der Künste Berlin, der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig sowie der Humboldt-Universität zu Berlin ist sie seit 2015 Professorin für Kunstbezogene Theorie an der Kunsthochschule Mainz an der Johannes Gutenberg-Universität.

Britta Lange ist seit 2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, von 2016 bis 2018 war sie Co-Sammlungsleiterin des Lautarchivs der Universität. In ihrer Forschung befasst sie sich mit der Kulturgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts, der Geschichte und Theorie des frühen Films und früher Tondokumente, Konzepten des Sammelns und Ausstellens, Kulturtechniken sowie mit kolonialen und postkolonialen Konstellationen.
Charlotte Böttjer arbeitet nach ihrem Studium der Kulturwissenschaft seit Oktober 2018 beim Kulturverlag Kadmos. Dieser kleine und feine Berliner Verlag mit Sitz in Moabit hat sich zum Ziel gesetzt, geisteswissenschaftlichen Themen einen Platz in der Bücherlandschaft zu geben. Im Laufe der Verlagsgeschichte entstanden bereits über 400 Titel aus u.a. den Bereichen Kultur-, Kunst-, Medien-, Technikgeschichte und -wissenschaft sowie Geschichte, Politik und Philosophie. Der Verlag wurde 2019 mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet.
zu den Büchern
Linda Hentschel
»Schauen und Strafen. Nach 9/11«
Kulturverlag Kadmos, 2020
ISBN 978-3-86599-423-3
Britta Lange
»Gefangene Stimmen. Tonaufnahmen von Kriegsgefangenen aus dem Lautarchiv 1915 – 1918«
Kulturverlag Kadmos, 2020
ISBN 978-3-86599-401-1